Gábor Boldoczki ist der Mann im Dreigestirn der jungen Trompeten-Plattenstars neben Alison Balsom und Tine Thing Helseth. Dabei führt der 38-jährig[…]
Auf ihrem ersten Bach-Album wirkt die georgische Geigerin bestrickend – aber ohne verzopfte Strickmuster.
Johann Sebastian Bachs bereits Anfang der 1740er Jahre begonnene »Kunst der Fuge« BWV 1080 ist polyphone Gedankenarbeit in höchster Form. Gleichzeitig hat dieser ungemein verzwickte Torso aber immer auch zu Mythen und esoterisch angehauchten Deutungen verleitet. Zumal nach Bachs Tod die Nachlassverwalter um Sohnemann Carl Philipp Emanuel diesem Fugen-Zyklus sofort schöne Geschichten anhängten, die im Nachhinein die rechte Würdigung noch erschwerten. Kein Wunder, dass irgendjemand angesichts der Legenden und Rätsel einfach mal reinen Tisch machte – und »Die Kunst der Fuge« als ›Augenmusik‹ deklarierte, deren Sinn und Größe sich nur durchs intellektuelle Notenlesen vermittelt.
Deutsche Grammophon/Universal 479 2479
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Oehms Classics/harmonia mundi OC 637
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Berlin Classics/Edel 0300648BC
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